Schule im Lern- und Begegnungszentrum (LBZ)

Begleitung, Bildung, Begegnung

Im tipiti Lern- und Begegnungszentrum LBZ stellen wir die Begleitung, die Bildung und die Begegnung für die uns anvertrauten Jugendlichen und jungen Erwachsenen sicher:

  • Hier gehen rund 25 unbegleitete Kinder und Jugendliche zur Schule, bis sie den nächsten Schritt in ihrer Bildung bzw. Ausbildung machen.
  • Im Büro arbeitet das Team der Fachberaterinnen zusammen und trifft sich mit ihren Bezugspersonen.
  • In der Küche wird täglich mit Jugendlichen zusammen für rund 30 Personen gekocht.
  • Das LBZ ist der Begegnungsort für alle aktuell und ehemals begleiteten Jugendlichen und jungen Menschen. Hier werden Gespräche geführt, gelernt, geplaudert, gespielt, Haare geschnitten usw.

Schule im LBZ

Unbegleitete Kinder und Jugendliche benötigen nebst passenden Wohnplätzen und Betreuung auch eine angemessene Beschulung. Diese Beschulung in der Phase 1 umfasst neben der Förderung der Deutsch- und Mathematikkenntnisse auch die Vorbereitung auf den Eintritt in die Volksschule bzw. je nach Alter, Fähigkeiten und Kenntnissen in eine Integrationsklasse (Phase 2) oder in der Phase 3 in die Sekundarstufe II (Brückenangebot, berufliche Grundbildung oder weiterführende Schule).

Die Schule ist auch offen für andere Jugendliche in einer späteren Phase, die den beruflichen Anschluss noch nicht gefunden haben. Ebenso für junge Flüchtlinge mit negativem Status, welche sonst nirgends Unterstützung bekommen.

Förderplanung

Wir erstellen mit jedem Jugendlichen seine persönliche Förderplanung. Diese soll seiner sozialen und beruflichen Integration dienen. Ziel ist, die jungen Menschen in die schweizerische Gesellschaft zu integrieren und sie damit unabhängig von Sozialhilfesystemen zu machen. Die Lernenden profitieren von einer Ganztagesstruktur und einer sozialpädagogischen Begleitung. Die Verbindung von schulischer und praktischer Tätigkeit hat sich in den letzten zwei Jahren sehr bewährt.

Die Schule findet an fünf Tagen in der Woche statt. Die Inhalte sind individuell auf die Bedürfnisse bzw. Grundvoraussetzungen der MNA ausgerichtet. Nebst Deutsch und Mathematik gehören Allgemeinbildung, Kochen, Werken, Reinigung und Coachinggespräche zum Schulalltag. Jährlich findet ein Sommerlager im Alpstein statt.

Der Schulunterricht im LBZ beinhaltet folgende Fächer:

  • Deutschunterricht: Alphabetisierung und Deutschgrundlagen Niveau A1 und A2
  • Deutschunterricht A2 bis B1
  • Mathematikunterricht auf verschiedenen Wissensniveaus
  • allgemeinbildender Unterricht
  • Zusätzlich wird mit den Jugendlichen die Lern-, Sozial- und Selbstkompetenz trainiert.

Räumlichkeiten

Das Lern- und Begegnungszentrum LBZ befindet sich an der Wassergasse 23 in St. Gallen. Bildung, Begleitung, Begegnung bilden eine Einheit und finden hauptsächlich im Erdgeschoss statt. Im dritten Stock befinden sich zusätzliche Räume, welche für Schule, Gespräche, aber auch Weiterbildungen genutzt werden. Im Untergeschoss befindet sich in einer Garage eine kleine Werkstatt. Hier findet zweimal die Woche ein Werkunterricht statt.

Das Herz des Zentrums ist die Küche. Hier wird täglich für alle Jugendlichen, aber auch die Mitarbeitenden der Schule und des Büros gekocht. Auch ausserhalb der Schulzeit kochen sich Jugendliche selbständig ihre Malzeiten und bleiben so gerne länger im Zentrum.

Jobcoaching und Nachbetreuung

An einzelnen Nachmittagen bzw. Abenden werden Stütz-Möglichkeiten für Jugendliche in der Ausbildung angeboten. Die persönliche Begleitung auf der Suche nach der passenden Ausbildung, Schule oder Arbeit wird durch die jeweiligen Bezugspersonen gewährleistet.

Jungen Erwachsenen, welche offiziell nicht mehr von uns begleitet werden, wollen wir nach wie vor bei persönlichen, emotionalen oder schulischen Fragen beratend zur Seite stehen.

Biographiearbeit

Bezugspersonen begleiten die jungen Menschen bei der ressourcenorientierten Aufarbeitung ihrer Vergangenheit. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft und die Dokumentation von Lebensereignissen helfen Jugendlichen, ihre Geschichte besser zu verstehen und als Teil ihres Lebens zu integrieren. Die Biographiearbeit dient der Orientierung und Sicherheit der jungen Menschen.

Tagesstruktur während Ferien

Für die meisten ist die Schule nicht nur ein Lernort, sondern auch ein Begegnungsort und eine grosse Hilfe bei der Strukturierung des Alltags. Diese gibt ihnen Orientierung und Sicherheit. Wir gestalten in jeder Ferienwoche an mindestens drei Tagen ein kleines Programm. Das kann sehr einfach gestaltet sein, eine Wanderung, ein Ausflug, ein Museumsbesuch, ein sportlicher Anlass usw. Das Programm soll auch Möglichkeiten aufzeigen, wie Freizeit sinnvoll gestaltet werden kann. Siehe auch „“Mithilfe im Ferienprogramm“.