Unsere Angebote
Persönliche Bedürfnisse - Individuelle Lösungen
Die tipiti-Wohnangebote richten sich an Jugendliche ab 14 Jahren mit einem besonderen Bedarf an Begleitung und Unterstützung, der in ihren Herkunftsfamilien nicht geleistet werden kann. Im Aufnahmeverfahren klären wir gemeinsam mit dem Jugendlichen, der Familie und dem Versorger, welche Unterstützung nötig ist und in welcher Form tipiti diese erbringen kann. Unser Ziel ist, in der jetzigen Situation die bestmögliche Lösung für die bzw. den Jugendlichen zu finden.
Aufgenommen werden können Jugendliche, bei denen die mittelfristige Integration in ein „normales“ soziales Umfeld als Ziel angestrebt werden kann. Jede Anfrage wird im Fachteam besprochen. Wenn eine Aufnahme möglich ist, findet ein Kennenlerngespräch mit allen Beteiligten statt. Es wird geprüft, ob tipiti einen geeigneten Rahmen bieten oder passende bestehende Angebote empfehlen kann.
Nicht geeignet sind unsere Wohnangebote für Jugendliche mit einer primären Sucht- oder Gewaltproblematik oder Jugendliche mit einer geistigen und/oder körperlichen Behinderung mit pflegerischen Anforderungen. Ebenfalls bietet tipiti keine Time-out-Plätze an.
Bezugspersonen aus dem tipiti-Team sorgen für verlässliche und emotionale Beziehungen und bieten den Jugendlichen einen Lebensraum an, der ihrer Entwicklung förderlich ist. Dadurch können sie ihre Ressourcen erkennen und Perspektiven entwickeln. Damit dies Wirklichkeit wird, schaffen wir Lebensräume, wo Jugendliche und Erwachsene ihren Alltag teilen und wo Jugendliche wirklich dazu gehören.
Begleitung von MNA (mineur non accompagné)
Der Verein tipiti betreut seit 2016 im Auftrag des Kantons Appenzell Ausserrhoden alle unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge MNA (mineurs non accompagnés), die dem Kanton vom Staatssekretariat für Migration SEM zugewiesen werden.
Im LBZ (Lern- und Begegnungszentrum) in St. Gallen arbeitet das Team der Bezugspersonen, welche die rund 60 Jugendlichen begleiten, unabhängig von Herkunft und Status. Die Bezugspersonen begleiten ihre Jugendlichen in unseren Wohnangeboten auf dem Weg in ihre Selbständigkeit. Ebenso im LBZ befindet sich die Einsteigerklasse, welche die MNAs während ihres ersten Jahres besuchen (siehe auch Schule im LBZ).
Die ersten Monate verbringen MNAs in der Ankunftsfamilie in Wald AR. In dieser Zeit lernen wir uns gegenseitig kennen und haben Zeit eine passende Familie zu finden, wo der oder die Jugendliche mindestens bis zu seiner Volljährigkeit leben wird. Später, vielleicht während der Lehre, zieht dieser weiter in eine tipiti-WG.
Den Jugendlichen wird ermöglicht, ihre eigene Identität aufzubauen und einen Bezug zu schaffen in der neuen Umgebung. Es gilt, Zukunftsperspektiven zu entwickeln für eine berufliche Integration in der Schweiz und beim einen oder bei der anderen für eine Rückkehr und Reintegration im Herkunftsland.
Um den jungen Menschen eine reelle Chance zu geben, eine Ausbildung zu absolvieren, die sie zu eigenständigen und sozial verantwortlichen Menschen werden lässt, garantiert tipiti die Begleitung und Unterstützung über die Volljährigkeit hinaus bis und mit Abschluss der Erstausbildung (mehr Infos siehe MNA Begleitung).
Pflegefamilien
Wird für eine Jugendliche oder einen Jugendlichen ein begleiteter Familienwohnplatz gesucht, klären wir die Möglichkeiten ab und machen uns auf die Suche nach einem passenden Platz. Auf die Auswahl der Familien und die Passung von Jugendlichen und Familien wird grossen Wert gelegt. In einem schrittweisen Prozess (Gespräch, Besuch) wird das mögliche künftige Zusammenleben von beiden Seiten und mit Unterstützung aller Beteiligten sorgfältig geprüft.
Begleitetes Wohnen
tipiti hält bewusst keine bestehenden Wohnungen bereit. Die Wohnsituation wird jeweils entsprechend der aktuellen Situation und den geographischen Anforderungen aufgrund der Ausbildungsstelle gemeinsam mit dem Jugendlichen und seinen Bezugspersonen (Eltern, Beistand) geschaffen.
Coaching
Ein Coaching beinhaltet die Begleitung und Unterstützung in den Bereichen Wohnen, Schule, Arbeit, Gesundheit und Finanzen. Die Bezugsperson entwickelt gemeinsam mit dem bzw. der Jugendlichen persönliche Perspektiven und unterstützt bei Bedarf.