fussball-kinderdorf-mna

Unsere Haltung

Soziale und berufliche Integration

Das Ziel ist die soziale und berufliche Integration bzw. Reintegration. Die Jugendlichen sollen beim Austritt in der Lage sein, selbstständig zu wohnen und ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten. Sie können sich in Sicherheit entwickeln bei Bezugspersonen, die sie führen, ihnen zuhören, sie unterstützen und sich um sie sorgen.

Beruflich wird eine abgeschlossene Ausbildung angestrebt oder mindestens die Fähigkeit, den Berufsalltag eigenständig zu bestreiten. Die Jugendlichen können sich zudem mit belastenden Erlebnissen aus der Vergangenheit auseinandersetzen.

Grundsatz

Wir sind der UN-Konvention über die Rechte des Kindes verpflichtet.

Werte und Haltungen

Unter dem Begriff «Fraktal» fasst tipiti vier Werte und Grundhaltungen zusammen, die sich durch die ganze Organisation ziehen.

Fraktale sind Gebilde, in welchen sich das Ganze aus sich ähnelnden Teilen bildet und wächst – wie beim Romanesco (Varietät des Blumenkohls aus dem Mittelmeerraum). Das bedeutet: Im Verein tipiti werden die Werte und Grundhaltung in allen Bereichen und auf allen Ebenen gelebt.

Respektvoller Umgang

Respektvoller Umgang bedeutet, dass wir zwischen Person und Verhalten unterscheiden und jeden Menschen so annehmen, wie er ist. Respekt ist die wichtigste Voraussetzung für eine gute Beziehung und gleichzeitig die oberste Regel im Umgang miteinander. Diesen fordern wir nicht nur ein, sondern leben ihn auch vor. Gerade wenn es schwierig wird, können wir unsere Wertschätzung zeigen, indem wir Nähe und Beziehungsgesten anbieten. So gesehen, sind Herausforderungen und Konflikte gute Gelegenheiten, unsere verlässlichen Beziehungen unter Beweis zu stellen.

Persönliches Wachstum

Uns ist es wichtig, dass nicht nur Kinder und Jugendliche lernen und wachsen, sondern auch die Erwachsenen. Deshalb hängen in einem tipiti Lernhaus sowohl die Lernziele und persönlichen Träume der Lernenden an der Wand wie auch jene der Lehrpersonen. So zeigen wir, dass wir alle stetig weiterlernen. In diesem Sinne sind auch all unsere Weiterbildungsangebote für Pflegeeltern und Fachmitarbeitenden von tipiti kostenfrei zugänglich. Wir wollen sowohl im Kleinen als auch im Grossen eine «lernende Organisation» sein.

Gestaltete Umgebung

Wir möchten uns bei jedem Kind und jedem Jugendlichen neu mit den Fragen auseinandersetzen, was sie brauchen und wie das Umfeld gestaltet sein muss, damit sie sich in Sicherheit fühlen und sich mit verlässlichen Beziehungen entwickeln können. Wir möchten unseren Gestaltungsraum optimal dazu nutzen: Wir treten mit unseren Partnern in den Verwaltungen und Behörden in Dialog, damit sie Entscheide treffen, die der persönlichen Entwicklung des Kinds oder der Jugendlichen förderlich sind. tipiti investiert nicht in Infrastrukturen, sondern mietet diese an, um laufend auf die sich verändernden Bedürfnisse reagieren und adäquate Angebote für Kinder und Jugendliche entwickeln zu können.

Ins Gelingen verliebt sein

Wir können ein Glas als halbvoll oder halbleer bezeichnen – je nachdem, wie optimistisch oder pessimistisch wir sind. Dies ist aber nur eine Betrachtungsweise. Der wahre Optimist wird das Glas einfach füllen. Dieses Prinzip der Zuversicht meinen wir mit «Ins Gelingen verliebt sein». Der positive Ausgang einer Sache lässt die negativen Dinge, die sich davor ereignet haben, unwichtiger werden. Kinder und Jugendliche brauchen jemanden, der an sie glaubt und sich nicht fragt, ob etwas möglich ist, sondern wie es möglich wird.

Grundsätze unserer Betreuung

Eine verlässliche Beziehung zu Kindern und Jugendlichen steht im Zentrum unseres Handelns.

Wir suchen unsere Mitarbeitenden sorgfältig aus und fördern sie gezielt. Dabei ist es uns besonders wichtig, dass zwischen ihnen und den Kindern und Jugendlichen eine tragfähige Beziehung entsteht. Geschehen Fehler, ob auf Seiten der Kinder und Jugendlichen oder bei den Erwachsenen, dann wollen wir diese wieder gutmachen. So können wir die verlässliche Beziehung nahtlos weiterführen.

Schutz und Sicherheit in jeder Lebenslage möchten wir stets gewährleisten.

Wir setzen uns ein für den Schutz der Kinder und Jugendlichen. Das betrifft sowohl psychische wie physische Gewalt wie auch Beschämung. Dieser Schutz ist ein Teil unserer pädagogischen Arbeit.

Beim Aufbau eines tragfähigen sozialen Netzwerks wollen wir Kinder und Jugendliche unterstützen.

Wir arbeiten systemorientiert. Dazu gehört, dass wir Eltern und andere wichtige Bezugspersonen sorgfältig einbeziehen. Kinder und Jugendliche befähigen und unterstützen wir darin, ihre Freizeit so zu gestalten, dass sie Erfolgs- und Gemeinschaftserlebnisse haben. Grundlage dafür ist die Entwicklung eines tragfähigen sozialen Netzes.

Ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben: Diese Entwicklung möchten wir fördern.

Wir achten die Persönlichkeit der Kinder und Jugendlichen und ihre Biografie. Deshalb unterstützen wir sie gezielt in ihren Entwicklungsaufgaben und beziehen sie in alle Abläufe und Entscheide ein, die sie betreffen. Mit sorgfältig gestalteten Übergängen und unserem Einsatz für Nachbetreuung und Ausbildung helfen wir ihnen, den Alltag zu bewältigen.

Eine laufende Anpassung und Weiterentwicklung: So wollen wir auch in Zukunft unsere Aufgaben erfüllen.

Wir sprechen Menschen an, die sich persönlich und beruflich für Kinder und Jugendliche einsetzen. Unsere Organisation entwickeln wir laufend weiter. So können wir den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Lebensläufen heute und auch morgen entsprechen.