Werkzentrum
Was das Werkzentrum beschäftigt
Von Thomas Elber
Nach sechs Monaten Betrieb der Integrationsklassen und der Werkplätze können wir festhalten, dass das grosse Hindernis für den Eintritt in eine berufliche Ausbildung die grossmehrheitlich fehlende Schulbildung nach den Anforderungen unserer Berufsverbände ist. Die Lehrpersonen der Integrationsklassen können dieses offensichtliche Manko, so wie die Schule derzeit ausgerichtet ist, nicht innert nützlicher Frist beheben. In maximal zwei Jahren Halbtagesschule mit einer heterogenen und ‚kauderwelschen‘ Schülerschar neun fehlende Jahre Schulbildung aufholen zu wollen – und das in einer Fremdsprache –, ist kaum leistbar.
Im Schulbetrieb haben wir ein sehr breites Spektrum von Analphabeten bis zu potentiellen Kantonsschülern. In den Werkplätzen können wir motivierte, zum Teil begabte junge Leute beobachten, die manuell in vielen Berufen mithalten könnten. Das wird von unseren internen Ausbildnern ebenso beobachtet wie auch vom Leiter des Ausbildungszentrums Ost-Schweiz für Sanitär/Spengler. Er beklagt sich gleichzeitig über den Umstand, dass kaum einer dieser von ihnen für eine Lehre geprüften jungen Leute die schulischen Fähigkeiten mitbringt für eine EBA Lehre.
Wir sind uns am Überlegen, wie wir das Konzept von Werkzentrum und Integrationsklassen an diese Situation anpassen können. Die Ursprungsidee des Werkzentrums war, ein Angebot zu schaffen für schulungewohnte Jugendliche, wo Jugendliche gezielt fit gemacht werden können auch für einfachere Arbeiten im ersten Arbeitsmarkt. Es muss und kann nicht immer sofort Ausbildung sein. Die Integrationsklassen wiederum sollten ein Angebot für schulgewohnte und schulisch begabte Schüler sein. So könnten die bereits etwas gebildeten oder mit schneller Auffassungsgabe gesegneten Jugendlichen es innert nützlicher Frist schaffen, in eine Lehre einzutreten oder in Einzelfällen sogar die Matura zu schaffen. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen diese Schüler Ganztagesschule in Niveauklassen. Die Diskussion darüber wird uns die nächste Zeit beschäftigen.