Das Netz, das Mara trägt
Die Entscheidung, ihr Kind auf eine Sonderschule zu schicken, fällt vielen Eltern schwer. Umso wichtiger ist es, dass sie in den Abklärungsphasen von einem starken Netzwerk unterstützt werden, das einfühlsam auf die spezifischen Bedürfnisse ihres Kinds eingeht. Angelika und Dani beschreiben am Beispiel ihrer Tochter Mara, welchen Hindernissen sie begegnet sind und welches Netz an Menschen sie unterstützt hat.
Angelika und Dani, Maras Eltern
Gegen Ende des zweiten Kindergartens wurde in Gesprächen mit der Kindergärtnerin und der Schulleitung Eggersriet klar, dass unsere Tochter Mara noch nicht bereit war, in die Regelschule überzutreten. Sie sollte noch ein drittes Jahr den Kindergarten und danach möglicherweise eine Sonderschule besuchen. Damit begann für uns ein teilweise belastender Entscheidungsprozess. Die Schulbehörde, der Schulpsychologische Dienst (SPD) und die heilpädagogische Frühförderung unterstützten uns Eltern und Mara in der Zeit einfühlsam und professionell. Neben ihrer Unterstützung war auch unser privates Umfeld mit Grosseltern und anderen Bezugspersonen von enormer Wichtigkeit.
Mit starkem Netzwerk durch die Primarschule
Im Sommer 2016 wurde Mara in die tipiti Kleingruppenschule Heiden eingeschult. Der Schulweg mit dem Postauto von Eggersriet nach Heiden war anfangs eine ziemliche Herausforderung. In den ersten Schulwochen begleiteten wir Eltern und die Grosseltern Mara von zuhause bis in die Schule, damit sie an Sicherheit gewinnen konnte. Dann reduzierten wir die Unterstützung langsam: Eine Zeit lang brachten wir sie noch zur Haltestelle in Eggersriet und die Lehrpersonen holten sie in Heiden wieder ab. Schliesslich meisterte sie den ganzen Schulweg alleine.
Seit fünfeinhalb Jahren besucht Mara nun die tipiti Kleingruppenschule. Während dieser Jahre waren regelmässige Gespräche mit Lehrer:innen, dem Schulpsychologischen Dienst, der Ergotherapeutin und der Schulbehörde Eggersriet nötig, damit Mara weiterhin bei tipiti zur Schule gehen konnte. Die Einschätzungen dieser Fachpersonen wurden der Gemeinde und dem Kanton vorgelegt, welche jeweils die Zusage gaben. In diesem Sommer ist sie nun bereit für den Übertritt in die Oberstufe von tipiti in Trogen.
Auch im Privaten sind diverse Menschen unterstützend für Mara da. Sie nehmen Mara so an, wie sie ist, ermutigen sie und tragen dazu bei, dass sie in ihrem Tempo lernen und sich entwickeln kann. Neben den Grosseltern und ihrer grossen Schwester sind ihre Reitlehrerin, ihre Geigenlehrerin, ihr Tennislehrer und die sozialen Kontakte im Quartier sehr wichtig für Mara.
Begleiteter Übertritt in die Oberstufe
Die Lehrpersonen von tipiti waren für uns während all dieser Jahre zuverlässige und beständige Ansprechpersonen. Im aktuellen Übertrittsprozess in die Oberstufe begleiten sie uns zu den Gesprächen mit dem Schulpsychologischen Dienst oder mit der Schulbehörde Eggersriet. Durch diese Unterstützungen fühlen wir uns getragen und sicher. Wir sind sehr dankbar für dieses starke, zuverlässige Netz, das Mara und uns Eltern bis heute trägt, und flexibel auf die sich wandelnden Bedürfnisse unserer Tochter reagieren kann.