tipiti Schule im Bundesasylzentrum Altstätten

Vereinspräsident Lukas Weibel
 

Von Stefan Gander

Der Bund betreibt ab März 2019 in Altstätten ein Bundesasylzentrum (BAZ) nach neuer Asylgesetzgebung unter Anwendung des beschleunigten Asylverfahrens. Es ist davon auszugehen, dass die Asylsuchenden während der ersten drei Monate ihres Aufenthaltes in der Schweiz im BAZ untergebracht werden. Anschliessend reisen sie weiter – entweder in ein Bundes-Ausreisezentrum oder in ein kantonales Asylzentrum. Bundes- und Kantonsverfassung gewährleisten allen Kindern einen ausreichenden Volksschulunterricht. Diese Möglichkeit steht auch Kindern und Jugendlichen zu, die im BAZ wohnen. Der Kanton St.Gallen gewährt den Schulunterricht auf Volksschulstufe im BAZ ab 1. März 2019. Hierfür hat er mit dem Verein tipiti eine Leistungsvereinbarung zur Führung der Volksschule abgeschlossen. Der Verein tipiti führt im BAZ eine eigene Volksschule, in welcher ausschliesslich die dort wohnhaften Schüler*innen unterrichtet werden. Bei einer Vollbelegung im BAZ Altstätten (390 Asylsuchende) ist von 16 bis 50 schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen auszugehen. Anfang März sind wir mit einer Klasse und 16 Kindern und Jugendlichen gestartet; ein Ausbau bis zu vier Klassen ist möglich.

Deutsch, Kultur, Orientierung im Alltag

Der Unterricht richtet sich im Grundsatz nach dem Lehrplan Volksschule. Die Schüler*innen werden auf den Übertritt in die Schule eines kantonalen Asylzentrums und später einer Gemeinde vorbereitet. Aufgrund der besonderen Lernvoraussetzungen und Bedürfnisse der Schüler*innen im BAZ werden Schwerpunkte gesetzt, insbesondere beim Erlernen der deutschen Sprache, beim Vermitteln der westeuropäischen Kultur und des Zusammenlebens sowie der für die Volksschule geltenden Regeln und Umgangsformen. Weiter erhalten die Schüler*innen Unterstützung dabei, ihre aktuelle Lebenssituation zu verstehen und zu verarbeiten und erfahren eine lernanregende Tagesstruktur. Die Behandlung der Unterrichtsinhalte ist auf Alltagssituationen ausgerichtet.

Schule als Ort der Geborgenheit und Sicherheit

Im Weiteren ist es tipiti ein Anliegen, für die Kinder und Jugendlichen in dieser herausfordernden Lebensphase einen Ort des Ankommens, der Geborgenheit und Sicherheit zu bieten. Hierfür konnten wir innert Kürze und dank des Engagements der neuen Mitarbeitenden unsere Philosophie der gestalteten Umgebung ein weiteres Mal erfolgreich umsetzen.