Online-Ausstellung

Children on the Move

In den 1990er-Jahren kamen zahlreiche minderjährige Flüchtlinge ohne Familien­beglei­tung (so genannte MNA, von Mineurs Non Accompagnés) aus Westafrika in die Schweiz. Für viele erfüllten sich hier ihre Erwar­tungen nicht. Sie fühlten sich nicht willkommen und vereinsamten, denn sie gehörten nirgends mehr dazu. Zusammen mit Kollegen vor Ort in zehn westafrika­nischen Ländern entwickelte der Internationale Sozialdienst SSI Handlungskonzepte, um besser über die Situation geflüchteter Kinder und Jugendlicher in der Schweiz zu informieren.

Viele Strassenkinder migrieren aber auch innerhalb und zwischen den Ländern Westafrikas. Um deren und der nach Europa migrierten Kinder Rechte besser zu schützen, wurde eine gemeinsame Vorgehensweise für die Reintegration der Kinder und Jugendlichen in den fünfzehn Ländern der Westafrikanischen Union ECOWAS angestrebt.

Der SSI baute gemeinsam mit den westafrikanischen Kollegen ab 2002 ein Netzwerk auf und versuchte, gemeinsame Standards für eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Ländern, den NGO's und den Ministerien für Kinderschutz zu entwickeln. Die ECOWAS erklärte die Standards 2015 als verbindlich. Inzwischen geht es darum, die Länder bei deren Umsetzung zu unterstützen.

Seit 2006 konnten über 6000 Kinder zwischen den Ländern der ECOWAS in ihre Familien zurückplatziert werden. Mit jedem Kind, jeder und jedem Jugendlichen werden ein Schul- oder Ausbildungsprojekt und eine mindestens zweijährige Nachbetreuung realisiert. In den Dörfern der Familien werden zudem als Hilfe zur Selbsthilfe wirtschafts­fördernde Massnahmen aufgebaut.

Mehr Infos: www.ssi-suisse.org

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Fotografien © Archiv SSI